
Berufliche Aus- und FortbildungFachkräftesicherung ist Zukunftssicherung
07. April 2022 - Statement von Präsident Peteranderl
„Eine Investition in Bildung bringt die besten Zinsen. Das gilt für jeden Einzelnen, aber auch für den Staat, denn jeder Euro, der in die berufliche Bildung investiert wird, kommt vielfach als verstärkte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wieder zurück“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt, wie wichtig ein starkes Handwerk ist, um Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen zu halten. Um Krisen grundsätzlich besser zu überstehen und um unsere ja nach wie vor bestehenden langfristigen Herausforderungen wie Klimaschutz, Energieeffizienz, Digitalisierung und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit erfolgreich bewältigen zu können, brauchen wir hervorragend aus- und weitergebildete Handwerkerinnen und Handwerker.
Genau diese Basis unserer handwerklichen Leistungsfähigkeit wird aber durch den zunehmenden Fachkräftemangel bedroht. Handwerk und Politik müssen deshalb eng zusammenarbeiten, um die Grundlagen für eine erfolgreiche berufliche Aus- und Weiterbildung zu sichern und zu stärken.
Bei einem Gespräch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und dem Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erläuterte Präsident Peteranderl, wo die Politik bei der Förderung der beruflichen Bildung vor allem den Hebel ansetzen muss.
- Die überbetrieblichen Bildungsstätten der Kammern und Innungen sind ein unverzichtbarer Teil der beruflichen Bildungsinfrastruktur. Durch sie kann die Aus- und Weiterbildung im Handwerk flächendeckend und in der erforderlichen Breite und Tiefe angeboten werden.
Dazu ist es aber notwendig, dass sie ständig in allen Technologiebereichen auf dem modernsten technologischen und digitalen Niveau gehalten werden. Die staatliche Förderung der Bildungsstätten muss deshalb gezielt und bedarfsgerecht weiter ausgebaut werden. - Ein zentraler Teil der Wissensvermittlung in den handwerklichen Bildungszentren betrifft die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, die essenziell ist, um den Ausbildungsumfang eines Handwerksberufs in ganzem Umfang vermitteln zu können.
Um die Betriebe bei der Finanzierung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung zu entlasten, müssen Bund und Land ihre Anteile bei der vereinbarten Drittelfinanzierung wieder in vollem Umfang übernehmen. - Die Hoffnungs- und Leistungsträger im Handwerk - die sich durch eine berufliche Weiterbildung, wie beispielsweise einen Meisterkurs, auf Expertentätigkeiten, auf Führungsaufgaben oder auf Selbstständigkeit vorbereiten - müssen von den mit der Weiterbildung verbundenen Kosten weitestgehend entlastet werden.
Dazu ist die bewährte Förderung über Meister-Bafög und bayerischen Meisterbonus fortzusetzen und bei Förderbeträgen und Förderquoten weiter zu verbessern.