WohnungsbauHandwerk fordert Schnellstart des angekündigten Wohnungsbau-Turbos

18. Juni 2025 – Statement von Präsident Peteranderl

„Der Bau, und hier vor allem der Wohnungsbau, hat nicht nur eine große wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche und soziale Bedeutung. Der von der neuen Bundesregierung angekündigte Wohnungsbau-Turbo muss deshalb schnell und umfassend gezündet werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Im Bundesbauministerium wird bereits an ersten Maßnahmen für den angekündigten Wohnungsbau-Turbo gearbeitet. Damit er aber wirklich volle Wirkung entfalten kann, braucht es ein breitgefächertes Maßnahmenbündel, das die vielfältigen Behinderungen des Bauens in vollen Umfang anpackt.

  • Von zentraler Bedeutung ist ein substanzieller und spürbarer Bürokratieabbau im gesamten Baubereich. Es darf nicht immer noch weiter draufgesattelt werden, sondern der Bau muss sich bei seinen Planungen längerfristig auf ein niedrigeres sinnvolles Regulierungsniveau verlassen können.
  • Dabei sind inzwischen einige richtige Möglichkeiten erkannt worden – Stichwort Gebäudetyp E – und diese müssen nun auch praktikabel und rechtssicher umgesetzt werden.
  • Zudem braucht es eine Unterscheidung zwischen sicherheits- und gesundheitsschutzrelevanten verpflichtenden Baustandards und darüber hinaus gehenden Komfortstandards, die nicht verpflichtend sein dürfen.
  • Planungs-, Genehmigungs- und Rechtswege sind zu straffen und müssen schnellstmöglich für Rechtssicherheit für Investoren sorgen.
  • Die Förderpolitik für Neubau und Sanierung ist verlässlich, planbar und auskömmlich zu gestalten, um Investitionsanreize zu setzen. Dadurch ist nicht zuletzt die Sanierungsquote deutlich zu erhöhen.
  • Im Steuerbereich ist die Grunderwerbssteuer zu senken bzw. ganz auszusetzen, um die Baunebenkosten zu senken.
  • Die Bauflächen für Wohnungs- und Gewerbebau sind gerade in den Ballungszentren ein stark limitierender Faktor für das Bauen. Hier ist die sachgerechte Ausweisung neuer Flächen und die verstärkte Umwidmung von Bestandsflächen und -gebäuden notwendig.

Bei all diesen Maßnahmen muss darauf geachtet werden, dass eine gesunde Mischung von Wohnen und Gewerbe gesichtet wird. Handwerksbetriebe dürfen nicht vernachlässigt werden, z.B. bei der Ausweisung von Bauflächen und dem Bestandsschutz bei Umwidmung von bestehenden Gebäuden. Für lebenswerte und wirtschaftsstarke Kommunen gilt: Die Mischung macht’s!



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

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